Unser Design spielt mit der Genderthematik. Eindeutige Frauen oder Männermodelle wollen wir vermeiden. Vielmehr beschäftigten wir uns mit genderspezifischen und gemeinsamen Bedürfnissen der Schuhträger. Der Schick, die Naturnähe, die Materialfestigkeit aber auch Simple die Höhe der Sohlen stand im Fokus. Mit 3D Druck hergestellte Varianten ermöglichen eine Art Sohlenlego. Das und im Lasercutter gebrannte Mustervariationen die im Mix der männlichen und weiblichen Gender Symbole arbeiten, ermöglichen einen modularen Schuhsetzkasten aus dem man sein Modell individuell zusammensetzen kann. (Thomas Schneider)
Die Faszination für das fußnahe Aufregerobjekt hat mehrere Ursachen: Die Grundform ist frei abwandelbar, woraus sich fantasievolle Gebilde mit – zumindest vagem Alltagsnutzen ergeben. Zudem ist der Schuh als libidostimulierendes Fetischobjekt auch in der Geschichte der Sexualität ein prominenter Akteur. Und der Schuh entfaltet in seinen Ausformungen wohl eine Art von Transferwirkung, indem er dem Menschenkörper, an dem er angebracht wird, selbst skulpturalen Charakter verleiht. Ein Schuh ist eben nicht nur Gebrauchsgegenstand, er ist auch immer eine Haltung, ein Betätigungsfeld für Architekten wie für Künstler. Vor allem feministische Künstlerinnen haben sich mit den Gender-Zuschreibungen auseinandergesetzt, und generell mit gesellschaftlichen Bezügen, die von Schuhen ausgehen. Schuhe geben ihren Trägern schließlich vor, wie sie durch die Welt zu gehen haben – ob sie wollen oder nicht.