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Kommentar zur Digitalisierung mit Kästner
„Wir sitzen alle im gleichen Zug und reisen quer durch die Zeit. Wir sehen hinaus. Wir sahen genug. Wir fahren alle im gleichen Zug. Und keiner weiß, wie weit.
Ein Nachbar schläft, ein anderer klagt, ein dritter redet viel. Stationen werden angesagt. Der Zug, der durch die Jahre jagt, kommt niemals an sein Ziel.
Wir packen aus. Wir packen ein. Wir finden keinen Sinn. Wo werden wir wohl morgen sein? Der Schaffner schaut zur Tür herein und lächelt vor sich hin.
Auch er weiß nicht wohin er will. Er schweigt und geht hinaus. ……..“
(Erich Kästner, 1931)
Erich Kästner hatte zum Entstehungszeitpunkt dieser Parabel das Leben im Sinn, aber vielleicht würde er heute auch auf etwas anderes Bezug nehmen – zur Digitalisierung?
Sei es die digitale Inklusion (Teilhabe und Durchblick), die digitale Resilienz (Sicherheit) oder die digitale Dividende (Wertschöpfungseffekte) – der Staat hat einen Standpunkt zu vertreten und zu gestalten: die Sicherung des demokratischen Gemeinwesens. Es ist nicht die Zeit, zu zaudern und zu bremsen. Statt großer Worte ohne Inhalt, statt Kopf in den Sand stecken oder Zurückrudern zur komplett analogen Welt ist es höchste Eisenbahn, den Zug zu führen, der Entwicklung einen Sinn zu geben. Soziale Innovation statt Überwachung. Wir stehen an einem Scheideweg, der gestaltet werden muss im Sinne der gesamten Gesellschaft. Macht los: nutzt die Budgets, experimentiert und korrigiert. Keiner hat die Lösungen. Sobald aus der Wirtschaft die Lösung präsentiert wird, ist es zwar bequem, aber nicht mehr souverän.
Mehr zu Erich Kästner unter Wikipedia.