Auszug aus 123miniTIPP Sich selbst gesund führen von Klaus Kampmann und Thomas Staehelin in der Flow_Zone…
Gesunde Einstellung: Was ist das? Was nützt es? -Teil 1
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Gesunde Einstellung: Was ist das? Was nützt es? -Teil 1
Auszug aus 123miniTIPP Sich selbst gesund führen von Klaus Kampmann und Thomas Staehelin in der Flow_Zone EDITION2012/2015.
Es ist für unsere menschliche Biologie keineswegs egal, ob wir Nörgler oder Optimisten sind. Denn jeder Gedanke hinterlässt seine bio-chemischen Spuren im Nervensystem, so der Neuroforscher Daniel G. Amen in seinem Buch „Das glückliche Gehirn“. Es empfiehlt sich also, immer wieder mal inne zu halten und zu reflektieren, was wir eigentlich den ganzen lieben langen Tag so denken. Welchen Gedanken wir am häufigsten nachhängen und immer und immer wieder neu denken. Ist in ihnen mehr Freude oder mehr Sorge enthalten?
Ob Sie schöpferische Gedanken haben oder nicht, können Sie jede Sekunde neu für sich entscheiden. Denn ein Gedanke dauert durchschnittlich eine Sekunde. So kommen am Tag rund 60.000 gedachte Gedanken zustande. Übrigens haben Sie heute – bei gleicher Umgebung – ca. 90% ähnliche Gedanken wie gestern. Das ist einer der Gründe, weshalb wir neue Verhaltensweisen nur langsam annehmen. Genau dieses Wissen können Sie nutzen um unpraktisch gewordene Angewohnheiten zu ändern oder neue Gewohnheiten zu kultivieren. Ein konsequentes „Einschleichen“ neuer Gewohnheiten verspricht am meisten Erfolg!
Gehen Sie also behutsam vor. Die erste Erkenntnis lautet:
Was eine gesunde Einstellung ausmacht
Der Epidemiologe David Snowdon hat in einer Studie mit Nonnen nachgewiesen, dass eine positive und lebensbejahende Geisteshaltung sehr wohl einen Einfluss auf unser körperliches Befinden und unser Lebensalter hat.
Es wurde ausgewertet, wie sich die Gesinnung von Novizinnen zum Zeitpunkt des Klostereintritts auf ihr Lebensalter auswirkte. Das Ergebnis ist
eindeutig: Von den Nonnen mit weniger Optimismus haben immerhin 34% das stolze Alter von 85 Jahren erreicht. 11% davon wurden zudem älter als 94. Erstaunlich ist, das die positiv gestimmten Nonnen fast alle älter als 85 wurden und sogar mehr als die Hälfte noch älter als 94 Jahre wurde. Diese Nonnenstudie ist deshalb so beachtenswert, weil die Teilnehmerinnen, anders als bei Normalbürgern, ein sehr geregeltes, vergleichbares Leben führen. Arbeitsplatz und Arbeitszeiten sind ähnlich, die Ernährung ist einheitlich, Abwesenheiten sind selten, alle haben Rauchverbot und so weiter.
Die von Martin Seligman Ende der 90er Jahre begründete Forschungsinitiative der Positiven Psychologie hat in den letzten 25 Jahren mit vielen Untersuchungen belegt, dass es wirklich Sinn macht und gesund erhält, auf eine positive Einstellung zu achten.
Seine Arbeit an der Idee der „erlernten Hilflosigkeit“ weist direkt darauf hin, wie mentale Haltungen angenommen und gelernt werden. Mit vielen Experimenten wurde bewiesen, wie Erfahrungen sich zu Verhaltensweisen entwickeln. Das gilt für positives ebenso wie für ungesundes Verhalten.
„Das Leben ist zu kurz, um unglücklich zu sein!“
Prof. Martin Seligman, Begründer der Forschungsinitiative der Positiven Psychologie
Davon inspiriert bringen das Vater– und Sohn–Psychologengespann Robert und Ed Biswas-Diener in ihrem Buch „Happiness“ die folgenden Zusammenhänge aufs Tapet.
Miesepeter |
Optimisten |
leben 5 Jahre weniger als der Durchschnitt |
haben einen belastbaren Freundeskreis |
leben häufiger alleine |
sind durchweg gesünder |
sind suchtgefährdeter |
verdienen 1/3 mehr |